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Herzkreislauf

EKG

Was ist ein EKG?

Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist eine schmerzfreie Untersuchung, bei der die elektrische Aktivität des Herzens gemessen und aufgezeichnet wird. Es liefert wichtige Informationen über Herzrhythmus und Herzfunktion.

Für wen ist ein EKG geeignet?

Ein EKG kann in vielen Situationen sinnvoll sein:

1. Bei akuten Beschwerden / Notfällen:

  • Brustschmerzen (z. B. bei Verdacht auf Herzinfarkt)
  • Atemnot (z. B. bei Verdacht auf Herzinsuffizienz oder Lungenembolie)
  • Kreislaufprobleme wie Schwindel, Synkopen (kurzzeitige Bewusstlosigkeit)
  • Herzrasen oder -stolpern (Palpitationen)
  • Bewusstlosigkeit / Kreislaufkollaps
  • Elektrolytstörungen (z. B. Kalium-Mangel oder -Überschuss)
  • Vergiftungen (z. B. mit Digitalis oder bestimmten Medikamenten)

2. Bei chronischen Erkrankungen oder zur Verlaufskontrolle:

  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern)
  • Herzklappenerkrankungen
  • Kardiomyopathien
  • Kontrolle bei Trägern von Herzschrittmachern oder ICDs

3. Zur Vorsorge / im Rahmen von Screenings:

  • Check-up bei Risikopatienten
  • Sporttauglichkeitsuntersuchungen
  • Berufsmedizinische Untersuchungen
  • Vorsorge bei familiärer Vorbelastung (z. B. plötzlicher Herztod)

4. Zur Therapieüberwachung / Nachsorge:

  • Überprüfung der Wirkung und Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Antiarrhythmika)
  • Erkennung von QT-Zeit-Verlängerungen
  • Kontrolle nach Herzoperationen
  • Nachsorge nach Herzinfarkt

Ablauf der Untersuchung

Sie liegen entspannt in Rückenlage auf einer Untersuchungsliege. Auf Ihrer Haut werden insgesamt 12 Elektroden angebracht, die über einen sanften Saugmechanismus befestigt werden – vollkommen schmerzfrei.


Was muss ich beachten?

Für ein EKG ist keine besondere Vorbereitung nötig. Sie können wie gewohnt essen, trinken und Medikamente einnehmen.

Wie oft sollte ein EKG durchgeführt werden?

Ein EKG wird durchgeführt: 

  • bei akuten Beschwerden
  • im Rahmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen bei Risikopatienten oder chronischen Erkrankungen

Kostenübernahme

Die Kosten für ein EKG werden in der Regel von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.

Belastungs-EKG

Was ist ein Belastungs-EKG?

Ein Belastungs-EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens unter körperlicher Belastung (z. B. auf dem Fahrrad-Ergometer). Es zeigt, wie das Herz bei Anstrengung arbeitet und kann Hinweise auf Durchblutungsstörungen oder Belastbarkeit des Herz-Kreislauf-Systems geben.

Wann ist ein Belastungs-EKG sinnvoll?

  • Diagnostik:
    • Verdacht auf koronare Herzkrankheit (KHK)
    • Abklärung von Brustschmerzen bei Belastung
    • Unklare Leistungsschwäche oder Atemnot
    • Herzrhythmusstörungen unter Belastung
  • Verlaufskontrolle:
    • Nach Herzinfarkt
    • Bei bekannter KHK oder Herzschwäche
    • Kontrolle nach Herzoperationen oder Eingriffen (z. B. Stent, Bypass)
    • Beurteilung der Wirkung von Medikamenten
  • Vorsorge / Prävention:
    • Sporttauglichkeitsuntersuchungen
    • Check-up bei Risikopatienten (z. B. Bluthochdruck, Diabetes)
    • Vorsorge bei familiärer Vorbelastung
  • Berufliche Anforderungen:
    • Eignungstests für bestimmte Berufe (z. B. Feuerwehr, Polizei, Piloten)

Wie läuft ein Belastungs-EKG ab?

  • Sie treten auf ein Fahrrad-Ergometer, das langsam gesteigert wird.
  • Gleichzeitig wird ein EKG geschrieben, der Blutdruck gemessen und Ihre Symptome beobachtet.
  • Die Belastung wird so lange gesteigert, bis ein definierter Zielwert erreicht oder die Untersuchung aus medizinischen Gründen beendet wird.

Dauer: ca. 15–30 Minuten

Was muss ich beachten?

  • Tragen Sie bequeme Kleidung und festes Schuhwerk.
  • Nehmen Sie Ihre Medikamente wie gewohnt ein (Ausnahmen bespricht die Ärztin / der Arzt mit Ihnen).
  • Mindestens 2 Stunden vorher nur leicht essen.
  • Bitte bringen Sie ein Handtuch mit.

Wie oft sollte ein Belastungs-EKG gemacht werden?

  •  Bei medizinischer Notwendigkeit oder regelmäßig zur Verlaufskontrolle bei Herzpatienten
  • Einmalig zur Abklärung von Beschwerden oder im Rahmen der Sport- oder Vorsorgeuntersuchung

Wer übernimmt die Kosten?

  • Die Kosten werden bei medizinischer Indikation von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
  • Im Rahmen von Wunschleistungen (z. B. Sportcheck) kann eine private Zuzahlung erforderlich sein.

 

Langzeit-EKG

Was ist ein Langzeit-EKG?

Ein Langzeit-EKG zeichnet die elektrische Herzaktivität über 24 auf – während Ihres normalen Alltags. So können vorübergehende Herzrhythmusstörungen erkannt werden, die im Ruhe-EKG möglicherweise unentdeckt bleiben.

Wann ist ein Langzeit-EKG sinnvoll?

  • Abklärung unklarer Symptome:
    • Herzstolpern oder -rasen
    • Schwindel, Ohnmachtsanfälle (Synkopen)
    • Unklare Bewusstseinsstörungen
    • Unregelmäßiger Puls
    • Verdacht auf nächtliche Rhythmusstörungen
  • Diagnostik & Verlaufskontrolle bei:
    • Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern, Extrasystolen)
    • Kardiomyopathien
    • Nach Herzinfarkt oder Herzoperationen
    • Kontrolle bei Herzschrittmacher-/ICD-Patienten
    • Therapiekontrolle bei Antiarrhythmika
  • Vorsorge bei:
    • Risikopatienten mit familiärer Vorbelastung
    • Screening bei Leistungssportlern
    • Langzeitkontrolle bei bekannten Herzleiden

Wie läuft ein Langzeit-EKG ab?

  • Ihnen wird ein kleines tragbares EKG-Gerät mit Kabeln und Elektroden angelegt.
  • Das Gerät zeichnet Ihre Herztätigkeit kontinuierlich über 24 bis 72 Stunden auf.
  • Sie führen währenddessen ein Symptomtagebuch, um Beschwerden (z. B. Schwindel, Herzklopfen) zeitlich zu dokumentieren.
  • Nach der Rückgabe wird das Gerät ausgewertet.

Dauer: in der Regel 24 Stunden

Was muss ich beachten?

  • Duschen/Baden ist während der Messung nicht möglich.
  • Tragen Sie lockere Kleidung.
  • Vermeiden Sie starke Magnetfelder (z. B. Induktionsherd, MRT).
  • Notieren Sie Beschwerden mit Uhrzeit im mitgegebenen Protokollbogen.

Wie oft sollte ein Langzeit-EKG gemacht werden?

  • Bei unklaren Beschwerden oder zur Kontrolle bei bestehenden Herzrhythmusstörungen
  • Regelmäßig bei chronischen Herzerkrankungen

Wer übernimmt die Kosten?

  • Die Untersuchung wird bei medizinischer Indikation von gesetzlichen und privaten Krankenkassen vollständig übernommen.

Langzeit-RR-Messung

Was ist eine Langzeit-RR-Messung?

Bei einer Langzeit-RR-Messung wird Ihr Blutdruck über 24 Stunden regelmäßig automatisch gemessen – tagsüber alle 15–20 Minuten, nachts alle 30–60 Minuten. So können Schwankungen erkannt werden, die bei Einzelmessungen verborgen bleiben.

Wann ist eine Langzeit-RR-Messung sinnvoll?

  • Diagnostik:
    • Verdacht auf Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
    • Abklärung erhöhter Praxis-Blutdruckwerte („Weißkittelhypertonie“)
    • Unklarer niedriger Blutdruck (Hypotonie)
    • Blutdruckschwankungen mit Schwindel oder Kopfschmerzen
  • Verlaufskontrolle:
    • Beurteilung des Therapieerfolgs bei Bluthochdruck
    • Anpassung der Blutdruckmedikation
    • Überprüfung nächtlicher Blutdruckwerte (z. B. „Non-Dipper“)
    • Kontrolle bei Schlaganfall- oder Nierenerkrankungsrisiko
  • Vorsorge / Check-up:
    • Risikopatienten (z. B. mit Diabetes, Übergewicht, familiärer Vorbelastung)
    • Sporttauglichkeitsuntersuchung
    • Berufsmedizinische Eignungskontrollen

Wie läuft die Langzeit-RR-Messung ab?

  • Sie erhalten eine kleine tragbare Messbox mit einer Manschette am Oberarm, die automatisch aufpumpt und misst.
  • Das Gerät misst den Blutdruck tagsüber und nachts in festgelegten Intervallen.
  • Sie führen ein Aktivitäts- und Symptomprotokoll (z. B. Ruhe, Stress, Beschwerden).
  • Nach 24 Stunden geben Sie das Gerät zurück, und die Daten werden ausgewertet.

Dauer: in der Regel 24 Stunden

Was muss ich beachten?

  • Bitte den Arm während der Messung ruhig halten.
  • Tragen Sie bequeme, nicht zu enge Kleidung.
  • Vermeiden Sie starke körperliche Belastung, wenn nicht ärztlich gewünscht.
  • Dokumentieren Sie Aktivitäten und Symptome im Tagebuch.

Wie oft sollte eine Langzeit-RR-Messung gemacht werden?

  • Bei unklaren oder schwankenden Blutdruckwerten
  • Regelmäßig bei Hypertonie zur Therapiekontrolle
  • Im Rahmen von Check-ups bei Risikopatienten

Wer übernimmt die Kosten?

  • Die Langzeit-RR-Messung wird bei medizinischer Notwendigkeit von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.

Lungenfunktion

Was ist eine Lungenfunktionsprüfung

Die Lungenfunktionsprüfung (auch Spirometrie) misst, wie gut Ihre Lunge arbeitet – insbesondere, wie viel Luft Sie ein- und ausatmen können und wie schnell dies geschieht. Sie ist schmerzfrei, einfach und schnell durchführbar.

Wann ist eine Lungenfunktionsprüfung sinnvoll?

  • Abklärung von Beschwerden:
    • Atemnot, insbesondere bei Belastung
    • Husten (chronisch oder anfallsartig)
    • Pfeifende Atmung oder Kurzatmigkeit
    • Engegefühl in der Brust
  • Diagnostik:
    • Asthma bronchiale
    • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
    • Lungenfibrose
    • Berufsbedingte Lungenerkrankungen
  • Verlaufskontrolle:
    • Beurteilung der Lungenfunktion bei bestehenden Lungenerkrankungen
    • Therapiekontrolle bei z. B. Asthma oder COPD
    • Überprüfung der Wirkung von Medikamenten (z. B. Inhalativa)
  • Vorsorge / Screening:
    • Raucher oder Ex-Raucher
    • Belastungstests bei Sportlern
    • Berufliche Eignungsuntersuchungen (z. B. Feuerwehr)

Wie läuft die Untersuchung ab?

  • Sie atmen durch ein Mundstück in ein Messgerät (Spirometer).
  • Dabei folgen Sie genauen Atemanweisungen (tief einatmen, schnell ausatmen usw.).
  • Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist nicht belastend.

Dauer: ca. 10–15 Minuten

Was muss ich beachten?

  • 30 Minuten vorher nicht rauchen.
  • Keine schwere Mahlzeit direkt vor der Untersuchung.
  • Bitte bringen Sie ggf. Ihre Inhalationsmedikamente mit.
  • Bequeme Kleidung erleichtert das Atmen

Wie oft sollte eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt werden?

  • Bei neuen oder chronischen Atembeschwerden
  • Regelmäßig bei bestehenden Lungenerkrankungen
  • Im Rahmen von Check-ups bei Risikogruppen (z. B. Raucher)

Wer übernimmt die Kosten?

  • Die Kosten werden bei medizinischer Notwendigkeit von gesetzlichen und privaten Krankenkassen vollständig übernommen.